Vom Öl zur Umgebungswärme
In der Schweiz rüsten mehr als zwei Drittel der Hausbesitzer ihr neues Einfamilienhaus mit einer Wärmepumpe aus. Fast die Hälfte wählt dieses System beim Heizungsersatz. Zu diesen Hausbesitzern gehören Cornelia Cramer und Beat Mathys aus Pfungen. Sie sind von ihrer Wärmepumpe begeistert.
Gut 25 Jahre lang ist das Einfamilienhaus der Familie Mathys Cramer in einen kleinen Wärmeverbund eingebunden gewesen. 16 Partien in vier Häusergruppen haben ihre Energie für die Heizung und das Warmwasser von einer zentralen Ölfeuerung im Quartier bezogen. Erste Sanierungsarbeiten bei den Leitungen legten nahe, die Wärmeversorgung zu überdenken. «Wir wollten aus ökologischen Gründen nicht länger mit Öl heizen und haben uns über Alternativen informiert», betont Beat Mathys.
Keine Lärmbelästigung
Den Ausschlag, sich für eine Wärmepumpe zu entscheiden, hat nach Ausführungen von Mathys ein neuer Nachbar gegeben. Als Heizungsfachmann habe er selber eine Luft-Wasser-Wärmepumpe installiert und mit seinen Informationen die Familie Mathys Cramer überzeugt. Sie wählte ein Paket mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe und Photovoltaik-Anlage aus einer Hand. Die Wärmepumpe mit einer Leistung von 7 Kilowatt ist im Freien, rund 10 Meter vom Haus entfernt aufgestellt und über eine frostsichere Leitung für den Vor- und den Rücklauf mit dem 500 Liter umfassenden Wärmespeicher im Keller verbunden. Von dort versorgt die Fussbodenheizung die Räume des Hauses mit Heizwärme. «Am Anfang habe ich gar nicht gemerkt, dass die Wärmepumpe läuft», erklärt Beat Mathys. «Wir haben ein sehr gutes Modell gewählt, das absolut keine Lärmbelästigung zur Folge hat.» Die Photovoltaik-Anlage weist eine Leistung von 5,2 Kilowatt Peak und eine Modulfläche von 30 Quadratmetern auf. Der Strom wird ins Netz der Elektrizitätswerke des Kantons Zürich, EKZ, eingespiesen. Die Familie Mathys ist für die Einmalvergütung im Rahmen der Kostendeckenden Einspeisevergütung, KEV, angemeldet.
Effizienter Betrieb
Im Betrieb ist die Wärmepumpe nach ersten Erfahrungen sehr effizient und funktioniert mit tiefer Vorlauftemperatur. Daran trägt neben der Fussbodenheizung ebenso bei, dass das Einfamilienhaus einen tiefen Heizenergieverbrauch aufweist. Das Gebäude mit Doppelschalen-Mauerwerk ist gut isoliert und die Fenster verfügen über eine Dreifach-Verglasung. «Wir können die Wärmepumpe nur empfehlen. Sie ist eine sehr komfortable und umweltfreundliche Lösung», fasst Mathys zusammen. Ausserdem ist seinen Ausführungen nach der Gebäudewert durch die Investition gestiegen, was beim geplanten Verkauf des Hauses direkt ins Gewicht fällt. Mit den heutigen Erfahrungen würde er auch den bestehenden Elektro-Boiler durch einen Wärmepumpen-Boiler ersetzen. Das könne jetzt aber der nächste Besitzer anpacken.
Beratung im Raum Winterthur
Luft-Wasser-Wärmepumpen nutzen als Energiequelle die Umgebungsluft. Diese wird mit Hilfe eines Ventilators durch einen Luftkanal an den Verdampfer gefördert und nach dem Wärmeentzug wieder nach aussen abgegeben. Die Installation der Anlage im Aussenraum bedingt eine Baubewilligung, welche auch den Lärmnachweis umfasst.
Weitere Informationen rund um den Heizungsersatz, Energieeffizienz, die Nutzung erneuerbarer Energien und Gebäudesanierungen erhalten Sie bei der Energieberatung Region Winterthur. Sie bietet den Bewohnerinnen und Bewohnern der Gemeinden Brütten, Dinhard, Elsau, Hagenbuch, Hettlingen, Lindau, Pfungen, Seuzach, Turbenthal, Wiesendangen und Wila kostenlose Erstberatung:
Energieberatung Region Winterthur, c/o Nova Energie GmbH Winterthurerstrasse 3, 8370 Sirnach, Telefon 052 368 08 08, Fax 052 368 08 18 energieberatung@eb-region-winterthur.ch, www.eb-region-winterthur.ch
Die Luft-Wasser-Wärmepumpe ist im Freien aufgestellt und funktioniert sehr geräuscharm.
Durch die Schlitze der Wärmepumpe wird die Umgebungsluft angezogen.
Der Wärmespeicher einer Wärmepumpe wird in der Regel im Keller aufgestellt.
Verein Energieberatung Region Winterthur